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Suzukis Versuch

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Der Verlag hat die bereits 1957 verfaßten „Essays über christliche und buddhistische Mystik“ desZen-Forschers in der Reihe „Weltperspektiven“ herausgegeben. Gesprächspartner auf christlicher Seite ist für Suzuki fast ausschließlich Meister Eckhart, dessen Predigten mit den Aussagen östlicher Mystiker verglichen werden Eine Auswahl aus Briefen und Sprüchen zweier Lehrer des Shin-Buddhis-mus vermitteln dem deutschsprachigen Leser erstmals einen Zugang zur Shin-Schule.

Als Ergebnis der Teiluntersuchungen hält Suzuki fest, daß sich die christlichen religiösen Erfahrungen im Grunde von den buddhistischen nicht unterscheiden. Die Aufsätze, die oft ihren Ausgang von Zitaten Eckharts oder der Bibel nehmen, behandeln Probleme wie jenes der Zeit und der Ewigkeit sowie genuin buddhistische, etwa die Lehre vom Nicht-Ich.

Ein eigener Essay ist der „tiefen Kluft“ gewidmet, die zwischen den beiden Religionen entsteht, wenn Suzuki das Bild des gekreuzigten Christus sieht. Um die Kreuzigung zugunsten der „Erleuchtung“ beiseitezuschieben, bedient sich der Autor justament der Mittel westlicher Psychologie: Den Christen wird ein „sadistischer Impuls“ und eine „überreizte Phantasie“ unterstellt.

DER WESTLICHE UND DER ÖSTLICHE WEG. Von Daisetz Taitaro Suzuki Ullstein Verlag, Frankfurt 1988,188 Seiten, öS 68,60.

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