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(Mailänder Scala, „Una vera storia" von Lucio Beno) Die Mailänder Scala, Luciano Berio, der dirigierende Komponist, Regisseur Maurizio Scaparro und Bühnenbildner Carlo Tommasini haben zwar durchaus nicht gespart, diese Welturaufführung von „Una vera storia" (Eine wahre Geschichte) mit populären Namen und Glanz aufzuputzen: selbst Publikumslieblinge wie die Milva wurden eingespannt, um dieser Oper zum Durchbruch zu verhelfen.

Aber durch Italo Calvinos kraft- und saftloses Libretto und spannungsarme Dramaturgie und auch eine einfallslose statische Inszenierung versickerte der ohnedies magere Applaus des Premierenpublikums bereits nach fünf Minuten.

Berio ist allerdings daran nicht ganz schuldlos. Wenn er in Verehrung für Giuseppe Verdi die Grundsituation aus dessen „Troubadour" für seine Oper als zu allen Zeiten „wahre Geschichte" wählt, erwartet jeder ein brisantes Drama. Berio und Calvino reduzieren aber diesen Konfliktstoff auf theoretische Überlegungen — sie handeln Probleme von Masse und Macht ab.

Da kann dann auch Berios immerhin wohlklingende Musik nichts retten. Aus der Liste der Sänger ragt vor allem Alexandrina Miltschewa als Mutter heraus.

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