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Überraschung

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Die Erzählungen und die Lebensbilder großer Persönlichkeiten machen den Kern und die Fülle des Werks von Stefan Zweig aus. Man dachte bisher. Zweig schrieb nur einen Roman: „Ungeduld des Herzens". Umso mehr überrascht der jetzt aus dem Nachlaß erschienene zweite Roman „Rausch der Verwandlung".

Der Roman beginnt mit der plastischen Schilderung eines Provinzpostamtes in einem belanglosen Dorf unweit von Krems. Dort waltet die junge Christine Hoflehner ihres Amtes, kärglich bezahlt, ohne von der Welt etwas zu kennen, bis sie durch die Einladung reicher Verwandter in das vornehme Pontre-sina kommt.

Sie fühlt sich in dem neuen Leben zu Hause, aber plötzlich ist alles zu Ende. Für die aus dem Rausch der Verwandlung Gerissene beginnt zu Hause wieder das alte und doch ein neues Leben. Allmählich wächst ein Zorn heran gegen die Gesellschaft, in der sie sich so mühelos bewegt hatte und aus der sie jetzt ausgestoßen ist.

Das Kolorit des Romans: Es ist die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen in einem Österreich, das sich in politischer Unruhe und sozialer Umwandlung befindet, aber doch noch viele Züge Altösterreichs trägt.

Kein Meisterwerk, aber doch ein echter Zweig.

RAUSCH DER VERWANDLUNG. Von Stefan Zweig. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 1982. 352 Seiten. Ln.. öS 258.50.

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