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Um Severin

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Verdiente Beachtung fand im Linzer Brucknerhaus die Uraufführung des vom Land Oberösterreich zum Severin-Gedenkjahr 1982 in Auftrag gegebenen Oratoriums von Augustinus Franz Kropfreiter und dem Textautor Eduard Christoph Heinisch. Das sechzehnteilige Werk mit einem prägnanten Generalmotiv (Severinus-Thema) ist in seinen Abschnitten auch einzeln aufführbar, so selbständig hat Kropfreiter das Orchester behandelt.

Mit einem Riesenapparat vollbringt er kontrapunktische Meisterstücke an Fugen, Passacaglia oder einer ausgewachsenen Örgeltoccata, die allein schon ein Solokonzert ergibt. Harmonisch bewegen sich vor allem die Chöre in einer frei erfundenen Grego-rianik, die sich kunstvoll mit der auch atonal klingenden Begleitung mischt. Insgesamt dominiert ein polytonaler Stil. Die Form als eines der Hauptanliegen Kropfreiters wurde der Messe angeglichen. Proprium und Ordinari-um sind konsequent aufgeteilt auf den Sprecher, den Friedrich Wagner skandierend stellte, und die Chöre sowie die Solisten.

Diese waren ausgezeichnet besetzt mit Liette Juneau (Sopran), Birgit Greiner (Alt) und Riccar-do Lombardi (Bariton), jene vereinten die Linzer Singakademie, den Ennser Singkreis, den Davidchor Eferding wie die Florianer Sängerknaben zu bewundernswerter Homogenität und Pianis-simokultur.

Eine Garantie für den Erfolg war auch Theodor Guschlbauer, der dem Bruckner-Orchester die Erweckung des Neulings auch als einen Auftrag suggerierte.

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