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... und sauer

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Das Kabarett hat in Österreich Geschichte und Tradition. An dieser Tradition haben Bronner und Wehle, also die „Macher“ des „sauren Gugelhupf am Sonntag morgen, großen Anteil. Bronners Lieder und Sketches, die er zusammen mit Helmut Qualtinger noch im Kärntnertortheater von sich gab, waren einmal kritisch, zynisch, bissig.

Inzwischen ist Bronner brav geworden, hat seinen Biß verloren. Was früher traf und betraf, ärgert mich heute.

Bronner und Wehle versuchen, jeden Sonntag außen-und innen- und kulturpolitisches Geschehen kritisch, teilweise blödelnd, zusammenzufassen. Und verfallen dabei oft auf die Witze von vorgestern. Wärmen zum Teil Sketches auf, die man vor Jahren in anderen Zusammenhängen schon gehört hat.

Der „Watschenmann“ - Vorgänger und Vorbüd aller ORF-Kabarett-Sendjungen -kann da nur milde lächeln.

Der „Watschenmann“ war engagiert, setzte sich ein: für Gerechtigkeit gegenüber den kleinen Staatsbürgern, für Denkmalschutz, gegen Kulturbarbarei, für Umweltschutz, für mehr Demokratie. Der „Watschenmann“ hat Alternativen angeboten.

Genau das fehlt dem „Gugelhupf: Hier wird scheinbar der saturierte Mensch karikiert, hier werden Schwachstellen der Demokratie scheinbar aufgedeckt. Doch hinter all diesem Geblödel steckt nicht viel: statt Kritik und konstruktivem Witz tönen meist Sprechblasen aus dem Radio.

Einziges Positivum: die Chansons der Lore Krainer.

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