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Ungarns Wappen

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Wie schön, daß im Dreiländereck Österreich-Slowakei-Ungarn ein

Museum existiert, das die nationalen und unverwechselbaren Äußerungen der Völker Mittel- und Osteuropas darstellt, ohne sich von nationalem Denken enge Grenzen vorschreiben zu lassen. Lange vor 1989 hat das Ethnographische Museum im Schloß Kittsee mit wissenschaftlicher Akribie und vielen detailreichen Ausstellungen diese Kultur(en) aufzuarbeiten begonnen, deren sich die Menschen dieses Raumes jetzt erst wieder besinnen.

Efne besonders reizvolle, wenn auch kleine Ausstellung ist den Darstellungen des „Wappens Ungarns in der Volkskunst" gewidmet. Sie zeigt, daß nationale Symbole keiner großen Feiern oder des erhabenen Pathos bedürfen, sondern des alltäglichen Gegenstandes. Das historische Staatswappen findet sich auf Schnapsflaschen und Hirtenmänteln, auf Gehstöcken und Stuhllehnen - mit einem Wort auf den notwendigen Dingen unseres Lebens.

Mit einer geradezu spielerischen Leichtigkeit wird das nationale ungarische Symbol in die Gegenstände eingefügt, ja, man muß es manchmal darin suchen.

Das Symbol tausendjähriger ungarischer Staatlichkeit wurde - über das Alltagsgerät - zum Ausdrucksmittel des Nationalgefühls aber auch der Sehnsucht nach nationaler Identität und politischer Souveränität. (Bis 30. Juni)

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