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Untergejubelt

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Mit Jean Paul Belmondo wollte der ORF letzten Samstag sein Publikum verwöhnen. Eine Gaunerkomödie mit geheimdienstlichen Verwicklungen stand am Programm.

,JDer Puppenspieler”, 1979 mit großem P.R.-Aufwand am Höhepunkt des Belmon-do-Rummels aus der Taufe gehoben, sollte die Kino-Kassen gehörig klingeln lassen.

Zweifellos bietet der Film jedem Belmondo-Fan reichlich Gelegenheit, den französischen Filmhelden mit liebenswertem Gaunerimage von seinen besten Seiten zu erleben. Charmant und erfolgreich bei allen Frauen, in Aktion-Szenen mutig bis muskelbespickt und beim großen Absahnen eher dürftig und vom Pech verfolgt.

Daß ein Belmondo entgegen der Rechnung der Produzenten aber noch lange kein Erfolgsrezept sein muß, zeigt dieser Film nur allzu deutlich. Denn auf die Handlung kommt es schließlich auch noch an.

Mit dem Boot bis in die Hotelrezeption? Gut, das hätte auch noch einem James Bond passieren können. Morde am Lauf band auch? Wahrscheinlich. Aber nicht in dieser schmalbrüstigen und Slapstick-Manier.

Gaunerkomödien leben nun einmal nicht von Mordserien. Und auch wenn versucht wird, sie dem Publikum zwischen zwei Lachern unterzujubeln, entsteht ein schaler Nachgeschmack.

So groß kann kein Star sein, daß er Brutalität mit seinem Charme mühelos zudecken und ein schlechtes Drehbuch ungesehen machen kann.

Filmmacher und Fernsehprogrammierer haben aber eines gemeinsam. Den Glauben an große Namen. Denn sonst hätten die einen den Film nicht gedreht, und die anderen ihn im Programm zumindest besser versteckt.

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