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Unterhaltsam

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(Grazer Schauspielhaus: „Affentheater" von Alfred Paul Schmidt)

Die bislang unterhaltsamste Uraufführung im Steirischen Herbst mit ihrem Titel - nomen est omen - „Affentheater" ist angeregt durch eine Zeitungsnotiz, die vermeldete, daß man in den USAAf-fen dazu gebracht habe, sich mittels Taubstummensprache auszudrük-ken. Schmidt schuf ein gagreiches Boulevardstück mit Happy-End.

Ein Psychologenehepaar, das nur mehr mittels Fachausdrücken und unsinniger, gegenseitiger Analysiererei miteinander kommuniziert, adoptiert einen Affen. Dieser, besonders gescheit, bringt den beiden Schmalspurintellektuellen bei, was im Leben wirklich wichtig ist, nämlich die Befriedigung einfacher Triebe wie essen, Liebe, Unterhaltung.

Regisseur Kurt Josef Schildknecht hat die wortwitzige Komödie ohne besondere Einfälle ruhig und anweisungsgetreu inszeniert. Adäquat die Leistungen der Schauspieler: Franz Friedrich gibt einen komplexbessenen Psychologen, Ute Radkohl als Ehefrau mimt das scheinbare Hascherl, das am Ende doch noch siegt, Kurt Hradek überzeugt als psychomüllverseuchter Freund des Ehepaares, und der 13jährige Hans Peter Kerschbau-mer schließlich hüpft als possierlicher Affe mit marzipanrosa Hinterteil über die Wohnzimmer-Bühne.

Angeregter Beifall für ein witziges Stück, das sich fürderhin aufgrund seiner geringen Personenanzahl auch für Mini-Bühnen und Amateurtheater empfehlen dürfte.

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