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Unterschätzte Schätze

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Mit so imposanten romanischen Basiliken und Abteien wie Frank- reich oder Deutschland (man den- ke nur an Saint-Etienne in Caen oder Maria Laach in Rheinland- Pfalz) kann das „Barockland" Österreich nicht aufwarten. Daß auch die Alpenrepublik mit klei- nen, aber feinen romanischen Bau- werken, Reliefplastiken und Fres- ken aufwarten kann, beweist der vorliegende Band eindringlich. Das Grandiose der romanischen Bau- weise ist zweifellos die Schlicht- heit, Ausdruck des Glaubens zu Beginn des Hochmittelalters: Fest auf der Erde stehend, richten sich die Türme oder auch Tonnen (be- sonders in Burgund) geradlinig dem

Himmel entgegen. In anderer Wei- se läßt sich diese Einfachheit auch an romanischen Fresken ablesen, etwa in der Johanneskapelle des steiermärkischen Ortes Pürgg: Al- legorische Darstellungen wie der „Katzen-Mäusekrieg", der auf Machtkämpfe zwischen Kirche und Staat anspielt, waren im 12. Jahr- hundert) von der bäuerlichen Be- völkerung leicht zu entschlüsseln.

Schade nur, daß in diesem groß- artigen Dokumentationsband die Abbildungsqualität nicht immer die beste ist.

ROMANIK IN ÖSTERREICH. Von Gottfried Beidermann / Wim van der Kalten. Stürtz Verlag Würzburg/Styria Verlag Graz, 1990.216 Seiten, 56 Färb- und 162 SW-Abbildungen, öS 490,-.

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