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US-Außenpolitik

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Wie amerikanische Außenpolitik dem interessierten Leser nähergebracht werden soll, zeigt der äußerst produktive Bielefelder Historiker Hans Ulrich Wehler. Er beleuchtet in der hervorragenden Suhrkamp Reihe „Neue Historische Bibliothek" die Grundzüge amerikanischer Außenpolitik bis 1900.

Die wird in 3 Abschnitte peri-odisiert. 1776-1823: die Zeit des „amerikanischen Merkantilismus"; 1823-1865: das Zeitalter der amerikanischen Industrialisierung, als die berühmte Monroe-Doktrin in die Tat umgesetzt wurde, etwa mit der Annexion der Hälfte des mexikanischen Staatsgebietes; schließlich die Zeit vom Ende des Bürgerkrieges bis 1900, die Ära des „informellen Wirtschaftsimperialismus".

Man mag mit Wehlers Grundthese - daß der amerikanische Expansionismus (besonders der wirtschaftliche) beinahe immer die Außenpolitik bestimmte — nicht immer übereinstimmen. Zuwenig Gewicht wird außerdem ideologischen Komponenten, z. B. der Rolle Amerikas als Zi-vilisationsbringer (Demokratie, Christentum etc.) gegeben. Denn nicht immer waren diese „Rechtfertigungsideologien", wie Wehler behauptet.

Man muß aber doch Wehlers prägnante Formulierungen und seine unbestreitbare Sachkenntnis anerkennen, ist er doch einer der wenigen Deutschen, die das 19. Jahrhundert der USA wirklich, nämlich aus den Quellen, kennen.

GRUNDZUGE DLR AMERIKANISCHEN AUSSENPOLITIK, 1750-1900. Von Hans-Ulrich Wehler. Suhrkamp, Frankfurt 1984. 222 Seiten. TB., öS 93,60.

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