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USA, durchleuchtet

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„Wäre San Franzisko eine Person, würde sie ein Ästhetiker sein.” Solche Formulierungen findensich zuhauf in Herbert von Borchs wohlinformiertem Buch über die USA. Borch, ein promovierter Soziologe, berichtete für deutsche Zeitungen ein Vierteljahrhundert lang aus Washington. Er ist exzellenter Beobachter, prägnanter Formulierer und Journalist mit ungewöhnlich weitausholenden Erklärungen.

Wer als interessierter Beobachter der amerikanischen Szene(n) sich über die psychologischen Hintergründe des Spektakels der Parteikongresse gewundert hat, wer über die Widersprüche der amerikanischen Außenpolitik in Verzweiflung gerät oder Gedanken darüber verliert, warum viele Amerikaner ihr sexuelles Verhalten gerne mit Statistiken erklären, der kann dieses Buch mit Gewinn lesen.

Borch gelingt es, eine zusammenhängende Gesellschaftskri-, tik der vielfältigen Phänomene der Vereinigten Staaten zu erarbeiten. Er gibt sich nicht damit zufrieden, breite Strömungen in der amerikanischen Volksseele, wie etwa den Neokonservatis-mus, oder die übertriebene Beschäftigung mit der eigenen Person, als modische Erscheinungen zu betrachten, sondern er versucht die historischen Voraussetzungen dieser Entwicklungen zu präsentieren.

Borch ist mit Landschaft und Menschentypen der USA bestens vertraut. Auch seine Belesenheit hebt dieses Buch weit über den Durchschnitt ähnlicher Darstellungen.

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