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Vampir und Ästhetik

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(Nosferatu, von Werner Herzog. Hauptdarsteller: Klaus Kinski, Bruno Ganz, Isabelle Adjani, Roland Topor. Residenz-Kino.)

1921 hatte F. W. Murnau seinen klassischen Film „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“, stumm, schwarz-weiß und nach dem Roman „Dracula“ von Bram Stoker gedreht.

Werner Herzog nahm zwar ebenfalls den Text, aber auch Murnaus Bildsprache zum Anlaß, in Farbe und Ton seine eigene Vision des Horrors zu entwerfen. Er läßt eine mythische Welt des 19. Jahrhunderts auferstehen. Nebelbilder, elegisch, hoffnungslos. Krankheit und Tod werden zu Chiffren der Schönheit. Wagners Rheingold, Gounods „Sanctus“ und Musik der Gruppe Popol Vuh schaffen die akustische Dimension zu Herzogs Kosmos.

Auch will sich der Film nicht als Remake verstanden wissen, sondern sehr wohl aktuell: Der Vampir als zum Bösen Verurteilter und daher Leidender! Ein metaphysisches Märchen von eleganter Düsternis.

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