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Verdi modisch

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(Wiener Kammeroper; „Rigolet-to" von Giuseppe Verdi) Sensationell war der „Don Giovanni", den der junge Engländer John Lloyd-Davies inszenierte, nun legt er Hand an „Rigoletto". Doch der blieb eine blaße Verdi-Aktualisierung ohne Schlüssigkeit. Ein geschniegelter Herzog, Autoverkäufer und Besitzer eines Unterweltschuppens, und sein Strizzi-Gefolge sorgen für Aufregung bei Vätern und Töchtern.

Die Bühne, schwarze Spiegelwände mit raffinierten Rotlichteffekten und einer leuchtenden Hand als Symbol für den Fluch, der über Rigoletto und seiner Familie lastet, interessieren zehn Minuten. Wo man einen Pointenhagel erwartet, bleibt Lloyd-Davies' Uberraschungszir-kus in Banalitäten stecken. Spannung fehlt, die tiefen Empfindungen der Gilda Verdis bleibt er schuldig. Seine Figuren leiden an Beziehungskälte. Im Widerspruch zur Regie steht Conrad Artmüllers aufgeheizte musikalische Führung. Aus dem Sängerensemble ragen nur Heung-U Banks Rigoletto und Andrew Murphys Monterone.

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