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Verschiedene Aspekte der Katholische Soziallehre

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Anstöße zu dieser in einer „zerrissenen Welt" bietet vorliegender Band. Der erste Teil erläutert anhand aktueller Fragen das Verhältnis von „Kirche und Wettbewerbsordnung" (Walter Kerber), die „weltweite Umweltproblematik" (Paul Erbrich), die „gesellschaftliche Rolle der Frau" (Ephrem Lau) oder „eine Weltrepublik frei verbündeter Staaten (Herwig Büchele). Im zweiten Teil steht die Konfrontation mit dem künftigen Europa unter anderem in Beiträgen zur „Flüchtlingsproblematik" (Michael Henz), zur „Festung Europa gegen die Dritte Welt" (Johannes Müller), zur „Rolle der Kirche beim Wandel in Polen" (Friedhelm Hengsbach) zur Diskussion. Der letzte Teil beschäftigt sich mit methodischen Fragen, etwa der „Theologie von unten"(Johannes Müller). Dieser Band darf als sehr anregend für die Diskussion gelten.

Einen systematischen Abriß bietet Rudolf Weiler mit seiner „Einführung in die katholische Soziallehre". Sie basiert auf den Vorlesungen des Autors an der Universität Wien, die unter dem Einfluß des Naturrechtslehrers Johannes Messner stehen. Das* Buch bringt viele Zitate aus der veröffentlichten kirchlichen Soziallehre, vor allem den Enzykliken, deren Inhalt somit in einem systematischen Zusammenhang erschlossen wird. Leider stehen die'Zitate oft allzu unverbunden nebeneinander.

Einen bedeutsamen systematischen Entwurf zu Geschichte, Theologie und Aktualität der „Menschenrechte" legt der an der Universität des Saarlandes lehrende Konrad Hilpert vor. Neben den erwarteten Themen verfolgt Hilpert auch konsequent die Forderung der Durchsetzung der Menschenrechte in der Kirche. Was nützt die schönste Theologie der Menschenrechte, wenn diese durch die Aktualität konterkariert wird? Der Einsatz für die Menschenrechte ist nicht nur innerkirchlich, sondern angesichts der weltweit grassierenden Folter, des Rassismus, der Todesstrafe, der entwürdigenden Unterentwicklung von allen dringend gefordert.

SOZIALES DENKEN IN EINER ZERRISSENEN WELT. Anstöße der Katholischen Soziallehre. Hrsg. Von Johannes Müller und Walter Kerber. Herder Verlag, Freiburg 1991. 232 Seiten, öS 296,40.

EINFÜHRUNG IN DIE KATHOLISCHE SOZIALLEHRE. Ein systematischer Abriß. Von Rudolf Weiler. Styria Verlag, Graz/Wien/ Köln 1991. 144 Seiten, öS 118,-. DIE MENSCHENRECHTE. Geschichte, Theologie, Aktualität. Von Konrad Hilpert. Patmos Verlag, Düsseldorf 1991.312 Seiten, öS 388,40.

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