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Vivaldi

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Antonio Vivaldi wurde so richtig für uns erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Das geschah in Arnold Scherings „Geschichte des Instrumentalkonzerts“ (1905).

Mehr als ein Vierteljahr hundert später erwarb die Turiner Nationalbibliothek Handschriften Vivaldis und fügte sie zu einer Sammlung zusammen, in den vierziger Jahren erschienen zwei wichtige Arbeiten (Rinaldi, Pin-cherle) über ihn und bei Ricordi die ersten Ausgaben seines gesamten Instrumentalwerkes.

Das Werks Verzeichnis von Peter Ryom (bei uns zieht man das von Marc Pincherle vor) nennt weit mehr als 450 Konzerte, gegen 100 Sonaten, mehr als 45 Opern (wovon 16 vollständig erhalten sind), über 60 geistliche Werke, darunter vier Oratorien, wovon aber nur eines auf uns gekommen ist, und andere Musik mehr.

Im „Ospedale della Pietä“ in Venedig war er länger Geigenlehrer und „Maestro dei concer-ti“. In den Jahren um 1720 war Vivaldi eine der maßgeblichen Persönlichkeiten im venezianischen Opernleben, Europa schwelgte im Klang seiner gedruckten Kon-

zerte. 1740 fuhr er nach Wien, aber Karl VI. starb im Oktober, und am 27. Juli darauf verstarb auch Vivaldi in einem Hause nächst dem damaligen Kärntner Tor. Seine Beerdigung für 19 Gulden und 45 Kreuzer war billig. Seine Musik aber bleibt uns teuer.

Talbots Buch ist eine kluge, genaue und ausgewogene Arbeit, die noch dazu mit einem höchst praktischen Anhang ausgestattet

ANTONIO VIVALDI. Von Michael Talbot Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart, 1985, 318 Seiten, geb., öS 310,50.

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