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Vom Reißbrett

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Eine Oper über die Schwierigkeiten, das Publikum mit Musiktheater zu unterhalten, versuchte Helmut Eder mit der Uraufführung seiner Novität „Mozart in New York", die vom Dirigenten Hans Graf und dem Regisseur Lutz Hochstraate vorgestellt wurde. Um es vorauszuschicken: Das Beste an diesem Abend ist Herbert Rosendorfers kauzig-skurriles Textbuch, eine bunte Mischung aus Herzma-novsky-Orlando-Späßen und Satire und Parodie rund um Mozarts Textdichter Lorenzo Da Ponte, der 1811 auf der Flucht vor dem Schuldturm in New York landet. Da Ponte weiß: Mozart ist sein Kapital, das er vermarkten muß.

„Mozart is money" - also gabelt er sich einen Schwindler auf, den er zwanzig Jahre nach dem Tod des Komponisten der geldgierigen, unkultivierten Gesellschaft als Mozart verkauft. Turbulenzen sind das Ergebnis: Die gegnerische Partei erfindet eine Mozart-Tochter, die sie in die Schlacht schickt, Mozart muß an einer vergifteten Praline sterben, ein neuer Mozart tritt auf, doch der wird als Irrer entlarvt. Auch Gags können mühsam werden.

Eders Musik ist pedantisch genau gearbeitet, aber ohne zündende Funken, ihre Fröhlichkeit stammt vom Reißbrett. In Carlo Diappis reizvoll gemalten Bühnenbildern tummelt sich ein buntes Ensemble, das von Tom Krause (Da Ponte), Ludwig Grabmeier (Mozart I und B*), Waldemar Kmentt (Gesandter) und Ulrike Steinsky (Rosalia) angeführt wird.

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