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Was ihr wollt

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Shakespeares Illyrien, in dem Schiffbrüche und Verwechslungen der Liebe Leiden und Freuden wellenartig nach oben oder unten spülen, bietet heuer Schloß Kobersdorf mit „Was ihr wollt“. Besonders in den Partien der „unteren“ Gesellschaftsschicht - im Junker Tobias (Karl Friedrich), in Christoph Bleichenwang (Ludwig Hirsch), in Fabio (Tom Krinzinger), der Kammerfrau (Else Ludwig) und dem Kammerdiener Malvolio (Erich Schleyer), in dessen Schicksal sich Komik und Tragik höchst artifiziell begegnen, bot diese Aufführung reines Vergnügen. Zusammen mit dem Narren (Dieter Hollinderbäumer) hatte dieses ergötzliche Sextett eine starke Front, gegen die anzuspielen für die „höhere“ Ebenemicht leicht war.

Wenn auch manche kleine Nebenrollen nicht immer adäquat -besetzt waren, so ist diese Aufführung doch zum Besten des heurigen Sommertheaters zu zählen. Die Kompliziertheit der Shakespeareschen Story ließ den Theaterkarren nicht gleich flott werden, aber das Ambiente des Schloßes mit dem passenden Bühnenbild und einer in der (historischen) Zeit verbleibenden Musik machten den

Abend poetisch und genußreich. Die nachdenklichen Liedzeilen des Narren begleiteten die Heimkehr in einen weniger poetischen Alltag.

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