Mit Österreich waren es zehn Nationen, die bei den 10. Internationalen Puppentagen in Mistelbach vom 25. bis 30. Oktober vertreten waren.
Fünf bis sieben Aufführungen täglich, an verschiedenen Spielstätten, erfreuten das interessierte Publikum. Nach Auskunft der Organisatoren — der Stadtgemeinde Mistelbach und der UNIMA (Internationale Organisation der Marionettenspieler) — nimmt die Begeisterung von Jahr zu Jahr zu. Und tatsächlich, die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten des Spiels mit Puppen sind faszinierend.
Neue künstlerische Formen der Puppenanimation sorgten sowohl für leichte und spielerische als auch für dramatische und kritische. Unterhaltung.
„Das Spiel des Lebens“, ein zeitkritisches Stück, dargeboten vom Puppentheater „Drak“ aus der Tschechoslowakei, war einer der Höhepunkte. Die zwei Hauptrollen wurden von Schauspielern verkörpert, während die anderen Rollen die Marionetten übernahmen. Musik-, Licht- und Toneffekte vermittelten eine Vielzahl von Eindrücken. Da das Stück in tschechischer Sprache dargeboten wurde, waren der persönlichen Interpretation keine Grenzen gesetzt.
Ein Jubiläum feierte das Theater Taptoe“ aus Gent in Belgien. „Erst seit zehn Jahren sind wir eine professionelle Spielergruppe“, sagt Luk de Bruyker, Regisseur und Mitbegründer des Theaters.
Ihre Performance, „Der Tag, an dem Karageus kam...“ erzählt die Geschichte eines Volkes, das zwischen zwei Machtblöcken aufgerieben wird. Den sechs mitwirkenden Schauspielprofis gelingt es, Puppenanimation und Schauspielerdarbietung harmonisch zusammenzufügen und damit eine neue Form der dramatischen Kunst zu schaffen.
Neben den dreißig Puppenspielaufführungen gab es auch ein sehenswertes Ausstellungsprogramm. Günther Esterers „Köpfe“, Aquarelle, Mischtechniken und Grafiken, sowie „Schätze der Puppentheatersammlung Dresden“ und „Neue und andere Hexengruppen“ der Grazer Puppenbauerin Gerlinde Stelzer, um nur einige zu nennen, haben ein interessiertes internationales Publikum gefunden.
