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Wien modern

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(Wiener Konzerthaus; Festival „Wien modern“) Von Wiens Generalmusikdirektor Claudio Abbado „erfunden“ und betreut, präsentiert das Festival „Wien modern“ in diesem Jahr Werke von Sofia Gu-baidulina (UdSSR), Bruno Maderna (Italien), Friedrich Cerha (Österreich) und Karlheinz Stockhausen (BRD). Der ers'te Höhepunkt des Avantgarde-Spektakels war die Aufführung von Friedrich Cerhas „Spiegel I-VII“ mit dem ORF-Symphonieorchester. Zum letzten Mal dirigierte Cerha sein effektvolles Klangmonument, das in den Jahren 1960/61 entstanden ist. Das achtzig Minuten dauernde Werk besticht durch raffiniertes Überschneiden von Strukturen, transparentes Klangfluten und subtiles Zusammenfügen von linearen Elementen zu einem „Gesamtklang“. Das zum riesigen Klangapparat aufgestockte ORF-Symphonieorchester folgte Cerhas strengen Anweisungen mit Präzision.

Ein weiterer Schwerpunkt war dem Oeuvre Karlheinz Stockhausens gewidmet. Drei Konzerte „inszenierte“ und leitet die Symbol- und Schlüsselfigur der Gegenwartsmusik selbst. Mit seinem Ensemble stellt er Kompositionen

dreier Jahrzehnte vor: die „seriellen“ Klavierstücke (1952-1955), elektronische Musik wie der „Gesang der Jünglinge“ oder Synthesizer-Klänge, den „Nasenflügel tanz“. Zweifellos am meisten begeisterten das Publikum die Fragmente aus dem musikdramatischen Zyklus „Licht“. Stockhausen Sing-Schau-spiel vom Kampf Erzengel Michaels mit dem Teufel um die Welt klingt auch weniger spektakulär und melodischer als Früheres.

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