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Worte zum Abschied

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„Wer geht, hofft darauf, nicht vergessen zu werden.“ So beschreibt es Katja Behrens im einleitenden Essay zu ihrer Sammlung von Abschiedsbriefen. Viele Menschen haben angesichts des nahenden Todes ihre Gedanken gegenüber meist geliebten Menschen zu Papier gebracht. Die Herausgeberin, mehrfache Literaturpreisträgerin und durch ihren Roman „Die dreizehnte Fee“ bekaimt, hat siebzig solcher Briefe ausgewählt, Zeugnisse berühmter ebenso wie unbekannter Menschen aus fünf Jahrhunderten.

Besonders berühren jene Abschiedsworte, die während des Zweiten Weltkrieges, vor allem vor Hinrichtungen, entstanden sind. Diesen Briefen widmet Katja Behrens auch den meisten Platz. Einige Texte stammen erst aus jüngster Zeit: so der „Abschiedsbrief“ eines scheidenden „Stem“-Redakteurs an seine Arbeitgeber oder die haßerfüllten letzten Zeilen eines Jugendlichen an seine Freundin. Festgehalten sind auch die handschriftlichen Notizen eines japanischen Geschäftsmannes in einem abstür-

zenden Passagierflugzeug. Keine leichte, aber eine ergreifende Lektüre.

ABSCHIEDSBRIEFE. Herausgegeben und mit einem Essay von Katja Behrens. Claas-sen-Verlag. Düsseldorf liS. 246 Seiten, geb., öS 249,60. “-^s -

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