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Wunderbares Kuddelmuddel

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(Künstlerhaus, Wien, bis 12. August.) Eröffnung der 1. Freien Wiener Kunstausstellung: Da war was los - auch ohne Freibier und ohne zugkräftige Namen.

Da drängten und schoben sich die Leute von Koje zu Koje, zur ebenen Erd und im ersten Stock, vom glutroten Sonnenuntergang zum Blumenstilleben, das noch immer der geheime Spitzenreiter unter den Darstellungsmotiven ist.

Pensionisten diskutierten mit den kojenbenachbarten Studenten über die Technik des flockigzarten Aquarells, und Verwandte, Bekannte kamen, um ihren Meister bei diesem wichtigen Schritt an die Öffentlichkeit nicht allein zu lassen.

Es war ein wunderbares Ereignis, das, vom Kulturamt der Stadt Wien zart eingefädelt, zu einem Fest wurde, das sich die Wiener gaben. Und völlig verunsichert durch diese starke, offene und auch fröhliche Präsenz des Publikums, ließ der herbeigeeilte Kritiker seine Kulimine wieder zurückschnellen.

1. Freie Wiener Kunstausstellung - das heißt: bis zum 12. August kann erstmals im Künstlerhaus ausstellen, wer will und auch was er will; auch wenn diesmal nicht alle können, die sich gemeldet haben. Denn Bewerbungen sind beinahe 400 eingelangt. Das war zuviel. Und so hat man ausgewählt, nicht eine Jury, sondern ganz einfach nach dem Datum des Poststempels am Bewerbungsschreiben. Und die anderen, die heuer nicht können, die dürfen nächstes Jahr. So verspricht das Kulturamt der Stadt Wien. Bravo!

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