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Zauber der Vergangenheit

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Die mittelburgenländische Gemeinde Deutschkreutz veranstaltete zwischen 7. und 21. Juni Musiktage zu Ehren des Komponisten Carl Goldmark, dessen Geburtstag sich heuer zum 150. Mal jährt.

Goldmark lebte in der jüdischen Siedlung von Deutschkreutz nur zehn Jahre; dennoch soll er gerade hier seine entscheidenden Impulse und Eindrücke für sein künftiges Musikerleben empfangen haben.

Sich eines bedeutenden Deutsch-kreutzers zu erinnern, wurde also das Burgenland aktiv und spielte Lieder, Chöre und symphonische Werke dieses in seiner Substanz heute nicht unbestrittenen Komponisten vor.

Am 21. Juni spielte das Savaria-Symphonieorchester Szombathely unter Janos Petrö in der Pfarrkirche das besonders hübsche und zu unrecht vergessene Violinkonzert op. 28. Dem Eisenstädter Andreas Rainer gelang es, die verschiedenen Einflußbereiche, die Goldmark geprägt hatten - das Slawische, das Ungarische und auch das Deutsche erklingen zu lassen und die berauschende Süße der Fin de siecle-Welt, in der Goldmark gelebt hatte, in ihrem ganzen Zauber wiedererstehen zu lassen.

Interessanterweise war dieses Fest auch eines für die Deutsch-kreutzer, nicht nur für angereiste Musikliebhaber. Und man stellt vielleicht mit Wehmut fest, daß die Kultur der burgenländischen Judengemeinden in der Zeit der Hitler-Ära vollständig verschwunden ist.

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