7002289-1987_29_14.jpg
Digital In Arbeit

Zeit der Liberalen

Werbung
Werbung
Werbung

Aus der Veröffentlichung österreichischer Ministerratsprotokolle der Zeit von 1848 bis 1867 ist das Erscheinen zweier Bände anzuzeigen.

Im dritten Band der fünften Abteilung dieses Unternehmens, den Ministerien Erzherzog Rainer und Alexander von Mens- dorff gewidmet, scheinen insbesondere die Versuche auf, den durch neoabsolutistische Finanzpolitik eingetretenen Währungsverfall umzukehren und die Ordnung des Staatshaushaltes herzustellen. Erstmals hatte das Staatsbudget einem gewählten Parlament, dem 1861 eingeführten Reichsrat, vorgelegt zu werden; dieser „Geldherbeischaffungsmaschine“ (so der liberale Publizist Walter Rogge) kam nunmehr maßgeblicher Einfluß auf fiskalische und ökonomische Entscheidungen zu.

Dies läßt sich aus jenen Ministerratsprotokollen ermessen, die im Zeitraum von Mai bis Oktober 1862 angefertigt wurden und im vierten Band der Abteilung V abgedruckt sind. Die legistischen Neuerungen dieser Periode standen im Zeichen der liberalisti- schen Doktrin. Das Gesetz zur Aufhebung des Lehensbandes, endgültig erst 1867-1869 exekutiert, machte Grund und Boden zum Spekulationsobjekt, das Gewerbegesetz schuf die Basis zum Ruin zahlloser Existenzen.

DIE PROTOKOLLE DES ÖSTERREICHISCHEN MINISTERRATES 1848-1867. ABTEILUNG V. DIE MINISTERIEN ERZHERZOG RAINER UND MENSDORFF. Band 3. 5. November 1861-6. Mai 1862. Bearbeitet von Stefan Malfėr. 1985, 490 Seiten, kart., öS 1.580,-.

Band 4.8. Mai 1862—31. Oktober 1862. Bearbeitet von Horst Brettner-Messler und Klaus Koch. Mit einem Vorwort von Helmut Rumpler. Österreichischer Bundesverlag 1986. 364 Seiten, kart., öS 1.490,-.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung