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Zemlinsky grotesk

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Das Wiener Konzerthaus hat seinen „Österreich heute"-Zyklus überdacht und bittet nun zu seinem Festival „Hörgänge", in dessen Rahmen bis 4. Mai unter anderen siebzehn Uraufführungen vorgestellt werden.

Schon der erste Abend bescherte einen Höhepunkt: Alexander von Zemlinskys Pantomime „Der Lichtstrahl". Ein modisch-groteskes Spiel um die flatterhafte Colombine und ihre Liebhaber, die einander in die Haare geraten. Zemlinsky hat das 45-Minuten-Stück 1901 für Wolzogens

Berliner „Überbrettl" komponiert -eine Abrechnung für des Komponisten zerbrochene Liebschaft mit Alma Schindler, der späteren Frau Gustav Mahlers und Franz Werfeis. Zemlinsky schwelgt in üppigen spätromanti-schen Klavierklängen und hüllt so das laszive Brettlgeschichtchen pikant ein. Und Gera Graf erdachte für die Slap-stick-Groteske mit Stummfilmcharakter einen schicken Schwarzweiß-Bühnenrahmen mit Tigerdiwan und einem Kasten, in dem die Liebhaber der Reihe nach „eingekerkert" werden. Ein erster Erfolg für die „Hörgänge".

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