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Ziviler Ungehorsam

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Drei Tatsachen fallen an diesem Buch auf: erstens, daß ein solches Buch in Österreich überhaupt erscheint; zweitens, daß es unterstützt wurde durch das Amt der Steiermärkischen Landesregierung, und drittens, daß die Lebensläufe zumindest drei von den sechs Autoren als christlich ausweisen.

Ziviler Ungehorsam äußert sich in „einer öffentlichen, gewaltlosen, gewissensbestimmten, aber politischen, gesetzwidrigen Handlung, die gewöhnlich eine Änderung der Gesetze oder der Regierungspolitik herbeiführen soll“. Wie die Propheten des Alten Testaments werden wir zum Widerstand aufgerufen, wenn Staat und Politik die Dienstfunktion am gemeinsamen Wohl vernachlässigen oder gar mißbrauchen. Wir werden aufgerufen, in der Flut vielfältiger Information das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren und wachsam zu sein.

Die einzelnen Kapitel befassen sich mit der Ethik, der Psychologie und den Rechtsfolgen des zivilen Ungehorsams, mit historischen Überlegungen und aktuellen Stellungnahmen.

Der Herausgeber bezeichnet zivilen Ungehorsam als „Notbremse“ des Rechtsstaates und faßt zusammen: „Gegenüber schwerwiegendem Unrecht hat der zivile Ungehorsam als letztes Mittel, wenn er verantwortungsbewußt

und begrenzt eingesetzt wird, auch im demokratischen Rechtsstaat seinen Platz - eben den Platz, den auch in modernen und sicheren Reisezügen die Notbremse hat.“

ZIVILER UNGEHORSAM IN ÖSTERREICH. Von Wolfgang Stock (Hrsg.). Verlag Böhlau, Wien 1986. 164 Seiten, kart., öS 178,-.

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