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Zoo der Phantasie

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Ein Mädchen spaziert in einem Zoo, bestaunt eine Antilope, stolpert und findet sich hinter dem Zaun - hinter der Grenze! - wieder. Es ist in einer anderen Welt und erlebt Seltsames. Die Tiere um es herum sprechen und sind überhaupt viel gescheiter als das Menschenkind.

Sehr viele Tiere mit sehr vielen Phantasienamen sprechen sehr viel, das sich im wesentlichen gegen eines richtet: Gegen die Ordnung, den Zwang in der Welt der Menschen.

Man sollte meinen, Diana Kempff wollte nach Art Michael Endes in „Momo" oder „Endlose Geschichte" eine verlockende Gegenwelt der Phantasie skizzieren; nur daß ihr die Darstellung dieser Gegenwelt nicht überzeugend gelingt.

Die Gedanken sind ebensowenig ausgeformt wie die Charakter der Tiere. Vieles, das philosophisch sein möchte, wirkt flüchtig und phrasenhaft. Kempffs verführerische Begabung liegt in der Erfindung neuer Worte. „Wesen und Wesinnen" zum Beispiel ist großartig. Sie schreibt flott und virtuos, nur müßte sie vielleicht noch mehr Geduld mit sich haben, bis die Ideen, die sie mitteilen will, wirklich ausgereift sind.

HINTER DER GRENZE. Von Diana Kempff. Residenz-Verlag, Salzburg 1981.132 Seiten, Ln., öS 148.-

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