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Zu Othmar Spann

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Man hat sich in der letzten Zeit angewöhnt, die spezifisch „österreichische" Philosophie mit Sprachanalyse, Logik und Empirismus zusammen zu sehen. Es gibt aber noch eine andere Tradition, die nicht zerlegend und rationalisierend, sondern t synthetisch und ganzheitlich verfährt. Othmar Spann, vielfach als „Kryptofaschist" und Ständestaatstheoretiker verketzert, war einer ihrer großen Repräsentanten im 20. Jahrhundert.

Sein ehemaliger Assistent Walter Becher hat es nun unternommen, Spanns Werk darzustellen und vornehmlich auf Wirkung und Aktualität der Ganzheitstheorie hinzuweisen.

Spann hat zu seiner Zeit vor allem auf dem Gebiet der Nationalökonomie und der Soziologie große Wirkung ausgeübt. Becher

zeigt, wie diese ganzheitliche Sicht offen, aber auch unterschwellig, in viele physikalische, soziologische, wirtschaftliche und nationalökonomische Theorien von Ludwig von Berta-lanffy bis Fritjof Capra eingedrungen ist und konfrontiert diese Thesen mit atomistischen, evolutionären und ideologischen Auffassungen.

Es gelingt Becher, die Uberzeugungen Spanns klar herauszuarbeiten, wenn auch manchmal etwas mehr Distanz und genaueres Eingehen auf verborgene und aktuelle Gegner der Ganzheitslehre wünschenswert gewesen wäre.

DER BLICK AUFS GANZE. Von Walter Becher. Universitas-Verlag, München 1985. 302 Seiten, öS 196,40.

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