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Zu skizzenhaft

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Die bekannte österreichische Jugendbuchautorin hat wieder ein heißes Eisen aufgegriffen: in einer Kleinstadt soll ein Heim für Drogenabhängige errichtet werden. Die Mehrheit der Bevölkerung ist dagegen, die politischen Gruppen richten sich nach der Mehrheit, die Aggressionen gegen die Außenseiter erinnern an das längst vergangene Dritte Reich. Eine kleine Gruppe junger Leute setzt sich für das Heim ein, scheitert jedoch an der Realität.

Alles, was Renate Welsh beschreibt, ist Realität, eine Wirklichkeit, wie wir alle, auch Jugendliche, sie täglich erleben. In das Tagesgeschehen um das Drogenheim spielen die persönlichen Konflikte der Gruppenmitglieder hinein: mit den Eltern, mit sich selbst, mit Partnern, mit der Gruppe, mit der Umwelt. So wird zu viel und alles nur angerissen, keines der angeschnittenen Probleme kommt wirklich nahe. Die handelnden Personen bleiben schemenhaft, unpersönlich; auch ihre Probleme gehen nicht unter die Haut. Hat die Autorin die Distanz gewollt, mit der der Leser die aufgeworfenen Themen mitverfolgt?

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