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Zu wörtlich

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(Bregenzer Festspiele; Festspielhaus „I Puritani” von Vin-cenzo Bellini). Der flämische Regisseur Gilbert Deflo (Strehler-und Bejart-Schüler) hat die Puritaner allzu wörtlich genommen. Sein Inszenierungskonzept erbrachte eine in Schönheit erstarrte, fast konzertante Aufführung vor langen Zwischenvorhängen. Die enormen Schwächen des Librettos werden so allerdings in den Hintergrund gerückt.

Für Edita Gruberova war die für Bregenz einstudierte Rolle der Elvira die logische Fortsetzung ihrer „Lucia”-Partie. Auch hier hat sie, weniger dramatisch und gleich zweimal, dem Wahnsinn zu verfallen. Und je größer die geistige Umnachtung, desto halsbrecherischer die Koloraturen von Österreichs Primadonna assoluta. Salvatore Fisichel-la bewältigt die bis zum hohen f reichende Tenorpartie des Arturo zwar kraftvoll, am Ende aber nur noch mit starken Ermüdungserscheinungen. Nicht ganz an ihre Vorjahresform als gefeiertes Opernorchester bei „Tosca” reichten heuer die Wiener Symphoniker unter Gianfranco Masini heran.

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