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Zwentendorf

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Ein überraschendes Ja ist das Ergebnis des Atomstrom-Hearings anläßlich der jüngsten Regierungsklausur. Die angepeilte Entscheidung, vorerst einmal Zwentendorf in Betrieb gehen zu lassen und mit diesem ersten Kraftwerk auf österreichischem Boden weitere Erfahrungen zu sammeln, hat die meisten rationalen Argumente auf ihrer Seite. Es war übrigens höchste Zeit, denn bei aller demokratischen Diskussion muß der Politiker die Grenzen dieser Diskussion erkennen, will er nicht die heikle Entscheidung einigen Polit-Desperados überlassen.

Überraschend und erfreulich waren auch die offenen Worte Kreiskys, die er auf die Frage fand, ob nun nicht die Gefahr einer Kluft zwischen rational entscheidenden Fachleuten und Politikern sowie emotional argumentierenden Atom-Gegnern bestünde: In der Politik müsse man eben auch Entscheidungen treffen, mit denen soundsoviel Leute nicht einverstanden seien. Eine weise Erkenntnis, die bisher in der Politik als intimes Geheimnis gehütet wurde.

Erfreulich für diejenigen, die den großen Meister schon etwas kennen, aber nicht besonders überraschend ist auch die Aussicht, daß nun doch eine Drei-Parteien-Einigung in der Atom-Frage zustande kommt. Als Taus davon sprach, wollte Kreisky nicht hinhören.

Wie sagte doch der Baupolier: „Wer sagt hier Feierabend, ich sag’ hier Feierabend - Feierabend!“

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