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Der Ritter mit dem Turban in Jerusalem

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Eine interessante Facette des Mittelalters zeigt der verstorbene Historiker Rudolf Fahrner hier auf.

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Dritter Kreuzzug, 1191: Sultan Saladin (Salah ad-Din) schickt seinen Bruder al-Adil als Unterhändler zu Richard von Löwenherz, diese werden Freunde, Richard schlägt al-Adil zum Ritter, der Sultan und der Oberkommandierende des Kreuzfahrerheeres planen die Gründung eines gemeinsamen Königreiches mit freiem Zugang für Pilger beider Religionen nach Jerusalem.

Was wie ein Märchen aus 1001 Nacht klingt, ist ein Beispiel von Begegnungen historischer Persönlichkeiten „aus Ost und West“, die eines verbindet: Ritterlichkeit. Dem gebürtigen Österreicher Rudolf Fahrner (1903-1988) geht es in dieser posthum erschienenen Arbeit um den Nachweis, wie sehr ritterliche Weltauffassung Denken, Handeln und vor allem die Literatur des Mittelalters prägte und welche Parallelen und Verbindungen es mit der islamisch geprägten Welt gab. Fahr- ners These zufolge stammten die Ritter aus verschiedenen Kulturkreisen, vertraten jedoch „gemeinsame Lebensauffassungen“. Er analysiert eine frühe Geschichte aus 1001 Nacht, in der eine christliche Prinzessin einen moslemischen Prinzen ritterlich erzieht Eine Verbindung zwischen westlichem und östlichem Rittertum stellt auch Wolfram von Eschenbachs Epos „Willehalm“ her.

Eine etwas altmodische Sprache erschwert den Zugang zu einem Thema, das hilft, unser Bild des Mittelalters weiter zu differenzieren.

WEST ÖSTUCHES RITTERTUM

Das ritterliche Menschenbild in der Dichtung des europäischen Mittelalters und der islamischen Welt

Von Rudolf Fahrner.

Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1994.

280 Seiten, öS 480,-.

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