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Eine umfassende Kirchengeschichte

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Alles beginnt (höchstwahrscheinlich) am 11. Juni 172, als ein unvorhergesehenes Gewitter dazu beiträgt, daß Marc Aurel im Raum nördlich von Carnuntum eine Schlacht gegen Markomannen, Quaden und andere gentes gewinnt. Die römische XII. Legion „fulminatrix" ist maßgeblich an diesem Sieg beteiligt, viele ihrer Soldaten sind offenbar Christen (aus dem Gebiet des Nordeuphrats) und haben vor dem Treffen gebetet.

Mit diesem „großen Regen-wunder" beginnt die dokumentierbare, durch Legenden oft entstellte Geschichte des Christentums in Südmitteleuropa. Der erste Band umfaßt den Zeitraum bis zur Reichsteilung 395, der zweite Band behandelt die Ereignisse bis zum Slowenensturm des frühen 7. Jahrhunderts. Barton möchte sich nicht auf Österreich beschränken und bezieht Südmitteleuropa mit ein, um internationale Verknüpfungen und dynamische Prozesse besser darstellen zu können. Damit wird auch die theologische Einsicht verwertet, daß in der christlichen Verkündigung Gott nicht ein Gott des Raumes, sondern der Zeit sei. Barton fühlt sich dem evangelischen Glaubensverständnis verpflichtet, möchte aber auch den „ökumenischen Geist" in seiner Gesamtdarstellung betonen.

Zahllose Fußnoten und die vom Autor bekundete Liebe zum Detail lassen die beträchtliche Arbeit erahnen, die in der Abfassung dieser profunden Studie steckt. Mit einem Preis von fast 700 Schilling je Band wird sie wohl nur wenige Käufer finden. Sehr zu unrecht.

GESCHICHTE DES CHRISTENTUMS IN ÖSTERREICH UND SÜDMITTELEUROPA

Studien und Texte zur Kirchengeschichte und Geschichte. 2 Bände.

Von Peter F. Barton. Böhlau Verlag, Wien 1993. 360 und 400 Seiten, je öS 686,-.

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