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Außenansichten der Philosophie

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Unsere Zeit hungert nach Philosophie, aber sie ist arm an Philosophen.“ Dieses für die noch verbliebenen Vertreter der seltsamen Spezies ärgerliche Verdikt wird auch dann nicht gemildert, wenn die Feststellung folgt, daß neue Einsichten daher eher von Wissenschaftlern aus wegweisenden Diszplinen erwartet werden. Wer stellt fest, welche

Disziplin der „Wegweisung“ gewürdigt wird, wer beurteilt die „neuen Einsichten“, wer ist letztlich Philosoph?

Willy Hochkeppel, Wissen- schaftsjoumalist und freier Schriftsteller, fühlt den professionellen Philosophen schon seit einiger Zeit den Puls — mit eben nicht ganz schmeichelhaftem Ergebnis. Sein neuestes Werk versammelt zwar Aufsätze und Schriften aus den zwei Jahrzehn

ten, ist aber trotzdem hochaktuell: „Endspiele“ ist ein unkonventioneller, gekonnt provokanter Einstieg in die Entwicklung der Philosophie der Nachkriegszeit — insofern mag der Untertitel „Zur Philosophie des 20. Jahrhunderts“ gerechtfertigt erscheinen. Hegel, Existenzialismus und analytische Philosophie, der Wiener Kreis und Heidegger, Popper und Feyer- abend, Nietzsche und Rorty und einige andere mehr geben sich ein

amüsantes Stelldichein. Wie nicht anders zu erwarten, können die Essays, Porträts, Kritiken, Berichte, Vorträge nicht alle dasselbe Niveau erreichen. Das ist zugleich Stärke und Schwäche.

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