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Betrachten und mitspielen

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Im Zwanzger-Haus wird zur Zeit originelle und hochinteressante Kunst mit bewußter Einbeziehung des Betrachters geboten. In der Schau „Seif Construction" wird der Besucher zum Mitspieler, zu einem unverzichtbaren Teil des Werkes. Kunstwerke, die von ihren eigenen Herstellungs- und Funktionsweisen handeln und diese explizit thematisieren, spielen in der Kunstproduktion seit den sechziger Jahren eine wichtige wie auch unverzichtbare Bolle.

Die Kunst der Selbstbezüglichkeit ist aber von ihren Zielsetzungen und historischen Hintergründen her viel zu differenziert ausgerichtet, um in einer Ausstellung als kontinuierliche Geschichte eines einzigen Themas dargestellt zu werden.

„Seif Construction" stellt daher Differenzierungen und Gruppierungen einzelner ausgewählter Ansätze im Zeitverlauf zur Diskussion. Dabei konzentriert sich das Interesse auf Arbeiten, deren Werkstruktur durch Selbstbeschreibungen oder aber durch Prozesse gekennzeichnet sind, in denen — wie schon eingangs erwähnt -der Betrachter zum Mitspieler wird. „Seif Construction" meint deshalb sowohl die den Arbeiten eigene Selbsterörterung wie auch die selbständige Aktivität des Besuchers als Bedeutungskonstrukteur.

Gezeigt werden rund vierzig Arbeiten - Bilder, Objekte, Installationen und Videoarbeiten - unter anderen von Peter Weibel, Brigitte Kowanz und Boman Signer. Neben aktuellen, teilweise für diese Ausstellung konzipierten Arbeiten werden auch wegweisende Exemplare einer prozeßorientierten und sich selbst beschreibenden Kunst aus den sechziger und siebziger Jahren gezeigt.

„Seif Construction" kann man nicht schnell und so nebenbei durchwandern, die Schau fordert genaue Auseinandersetzung. Hinterfragen ist für „Seif Construction" vorausgesetzt.

(Bis 25. Februar)

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