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Eine Mischung aus Lust und Zwang

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Im Rahmen der Wiener Festwochen zeigt die Kunsthalle Wien eine umfassende Auswahl aus dem Schaffen Rebecca Horns aus zwei Jahrzehnten (1968 bis 1994).

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Im Rahmen der Wiener Festwochen zeigt die Kunsthalle Wien eine umfassende Auswahl aus dem Schaffen Rebecca Horns aus zwei Jahrzehnten (1968 bis 1994).

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Rebecca Horn ist sowohl eine Performance-Künstlerin, die mit weichen Materialien „Körperextensionen” und „Masken” realisiert, als auch eine Bildhauerin, die mechanisch bewegte Skulpturen gestaltet, gleichzeitig aber auch eine Installationskünstlerin und Drehbuch-schreiberin, die Spielfilme dreht. So umfassend wie die Ausdrucksmöglichkeiten sind auch die verschiedenen Momente ihrer künstlerischen Aussagen, versucht Rebecca Horn doch die menschliche Existenz in ihren unterschiedlichen Verhaltensweisen und Gefühlswelten darzustellen.

Manche ihrer Arbeiten beschäftigen sich daher mit den Ritualen menschlichen Verhaltens, manche behandeln eher die kühle Ästhetik der mechanischen Skulptur, manche sind als ökologische Argumente für einen anderen Umgang mit der Um- beziehungsweise Mitwelt zu sehen, andere hingegen haben deutlich politischen Charakter und beschäftigen sich mit dem Flüchtlingsproblem. Dabei fällt besonders auf, daß Rebecca Horn mit viel Ironie ihre Gestaltungen vornimmt, richten sich doch die mechanischen Bewegungen in ihrem „Wiederholungszwang” oft ge-. gen das mögliche Pathos ihrer Symbolik.

Gleichzeitig ersetzt sie im zunehmenden Maße menschliche Komponenten durch Maschinen, was die Maschinen in geradezu rührender Weise menschlich macht. Diese vermenschten Maschinen oder maschinisierten Menschen sind „melancholische Darsteller in völliger Einsamkeit”. Und noch deutlicher wird Horn, wenn sie behauptet: „Geschichten per se kenne ich nicht. Ich ermögliche Konsequenzen, die sich daraus ergeben, daß eine Maschine mit einer bestimmten Wirklichkeit oder mit menschlichen Stimmungen konfrontiert wird.” Daraus ergibt sich, daß die Skulpturen, Installationen und Maschinen als Angebote an den Betrachter zu sehen sind, der durch das Hineinprojizieren. seiner eigenen Phantasien und Sehnsüchte auf höchst individuelle Weise die Arbeiten fertigstellt. rebecca Horn

Kunsthalle Wien, Wien 4, Karlsplatz täglich- außer Di 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr; Bis 7. August

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