Selbstverständnis der Moderne
Der Band versammelt Interdisziplinäre Beiträge von Gelehrten, die als Schüler und Gefährten Hermann Lübbes wissenschaftlichen Weg begleiteten.
Der Band versammelt Interdisziplinäre Beiträge von Gelehrten, die als Schüler und Gefährten Hermann Lübbes wissenschaftlichen Weg begleiteten.
Wenn ich uns hier so sitzen sehe: mit uns hätte ich früher nicht verkehrt", soll Joachim Ritter um 1960 über sich und seine Studenten gesagt haben.
Diese Episode kann als Grundtenor für die Festschrift des 1926 geborenen Hermann Lübbe gelten, in der politische Einstellungen zu Wort koirmien, die sich in der Bandbreite von liberal über liberalkonservativ zu konservativ erstrecken. So ist im Vorwort von „Erhaltungsbedingungen" der „Nachaufklärung' die Rede.
Die politischen Errungenschaften der Aufklärung, etwa Menschenrechte seien zwar „institutionell garantiert", der Fortbestand dieser Institutionen sei jedoch vom Fortbestand eines hiiu-ei-chenden Interesses der Bürger an eben ihnen abhängig, da sie ihre eigenen Erhaltungsbedingungen nicht garantieren können.
Einige der Beiträge, etwa jene von Martin Kriele und Robert Spaemann über das Naturrecht der Neuzeit, möchten dieses Interesse gegenüber der „postmodernen Orientierungslosigkeit" wachhalten.
Die Vielseitigkeit im akademischen Schaffen des Jubliars spiegelt sich in den unterschiedlichen Aufsätzen wider. Hatte sich Lübbe mit Arbeiten über Phänomenologie, politische Theorie, Ge-schichts- und Religionsphilosophie einen Namen gemacht, so kommen nun in dem bestens redigierten Band Philosophen, Theologen, Historiker, Rechtswissenschaftler und Soziologen zu Wort. Drei Essays haben Lübbes These zum Ausgangs-)unkt, die "unktion der Religion bestehe - auch in der säkularisierten Gesellschaft - in der „Kontingenzbewältigung", das heißt in der Bewältigung von Ereignissen wie etwa Krankheit und Tod, über die wir prinzipiell nicht verfügen können.
