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Spielort Straße

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Augusto Boal ist seit 1992 Stadtrat in Rio de Janeiro. Die Probleme seiner brasilianischen Heimat will er mit den Mitteln des Theaters aufarbeiten, das ist „Theater der Unterdrückten". Anhand ausgewählter Szenen sollen Menschen ihre politischen, psychischen und gesellschaftlichen Probleme darstellen und miteinander diskutieren, um Lösungsmöglichkeiten zu entdecken. Vom Agit-Prop bis zum Psychodrama, alles hat einen Platz im Theater der Unterdrückten, das überall seine Spielstätten hat, in Ausnahmefällen sogar im Theater. Bei der auf Einladung des Jura-Soy-fer-Theaters in Wien stattgefundenen Veranstaltung erwähnte er, daß die Ermordung von sieben Straßenkindern sofort szenisch umgesetzt wurde. Es geht darum, so Boal, daß die Opfer ihre Stimme selbst erheben. Für Europa sieht Boal in der Kontaktunfähigkeit, der Depression und der Einsamkeit ernstzunehmende Phänomene, die es mit den Mitteln des Theaters darzustellen gelte.

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