Das Konzil als aufregende Geschichte

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Trotz römischer Querschüsse: Giuseppe Alberigos Konzilsgeschichte kann in allen Wortbedeutungen als "historische" Aufarbeitung des II. Vatikanums gelten.

Kurienerzbischof Agostino Marchetto brachte Ende Juni im Vatikanverlag eine "kontrapunktische Konzilsgeschichte" heraus, die er als Gegenpol zur fünfbändigen "Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils", die unter Führung des renommierten Bologneser Kirchenhistorikers Giuseppe Alberigo entstanden war, versteht. Erzbischof Marchetto brandmarkt an der Alberigo-Schule, dass sie einen Bruch zwischen Johannes XXIII. und Paul vi. sowie zwischen vor- und nachkonziliarer Kirche herausgearbeitet habe: Einmal mehr zeigt sich an diesem Vorgang, wie sehr man in Rom um die "konservative" Deutung des Konzils bemüht ist. Dabei ist das fünfbändige Werk, das Alberigo und andere namhafte Kirchenhistoriker verfasst haben, und das im italienischen Original Ende 2001 abgeschlossen wurde, die zur Zeit ausführlichste Konzilsgeschichte: Auch für Nichtfachleute spannend wird darin das Konzil aufregend und und unnachahmlich detailreich nachgezeichnet.

Drei Bände liegen auf deutsch vor, der vierte ist schon lang (und nun für diesen Herbst) angekündigt, hoffentlich folgt der Schlussband, der sich mit den letzten Konzilsmonaten 1965 auseinander setzt in absehbarer Zeit nach. ofri

Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils (1959-1965), 5 Bde.

Hg. Giuseppe Alberigo, Klaus Wittstadt,

Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz

I. Die Katholische Kirche auf dem Weg in ein neues Zeitalter. Die Ankündigung u. Vorbereitung des II. Vatikanischen Konzils (Jan. 1959 - Okt. 1962)

1997, 592 Seiten, geb., e 51,80

II. Das Konzil auf dem Weg zu sich selbst. Erste Sitzungsperiode und Intersessio Oktober 1962 - September 1963

2000, 721 Seiten, geb., e 65,50

III. Das mündige Konzil. Zweite Sitzungsperiode und Intersessio September 1963 - September 1964

2002, 650 Seiten, geb., e 59,-

IV. Die Kirche als Gemeinschaft. Dritte Sitzungsperiode und Intersessio September 1964 - September 1965

Mitarb. v. Günther Wassilowsky. Erscheint 2005 648 Seiten, geb., e 59,-

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