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Wegmysterium, du Zeit der drei Tage, die wir -und es sei ein Wir ohne Grenzen - mit allem, was uns ausmacht und gestaltet oder verunstaltet auf die jeweilige Weise, durchleben im Glauben für diese Welt. Drei Tage für das geliebte Leben! Dies ist der Antiweg gegen die ausgelebte Philosophie der Antinativität und ihr Spiel auf den gesellschaftlichen Bühnen sowie ihrer politischen wie wirtschaftlichen Szenarien, mit all den Spuren, die sie ziehen durch die Geschichte und die Gegenwart. Schreiend rot ist die Schmerzspur. Sie reißt den Tieren die Haut ab für eine Krokodilslederjacke. Sie verkauft Waffen und bekommt als Geschenk viele Tote für ein neues Auto. Sie ist hungrig, diese nimmersatte Schlange und darum schickt sie Kinder in den Krieg. Das wahrgenommene Achselzucken durchzuckt das erschreckende Herz der Leidenden, wenn sie die Gestalten der Gleichgültigkeit in ihrer nackten Gemeinheit erblicken: Was soll's?

"Für meine Traurigkeit gibt es kein Maß auf deiner Waage", ruft die Dichterin Else Lasker-Schüler zu Gott. Für dieses und jedes andere Maßlose aber gibt es einen ganz neuen Maßstab, mit dem wird die Welt neu vermessen: das - nach Joseph Beuys "Ich-zeige-meine-Wunde- Zeichen" Gottes: das Kreuz. "Das habt zum Zeichen", zeigt der sterbende junge Mann: WARUM? Das soll dieses Todeszeichen: Es will das Warum der Welt in sich hinein verschlingen, alle Tode mitnehmen, alle Schuld und jedes Verbrechen an der Menschheit und an der Schönheit der Schöpfung. Es ist das, was vollbracht werden muss für das ewig unverständliche Unauslotbare.

Das Mysterium aber geht weiter und so: Erst die Wunde, dann das neue Alphabet, die Sinnlichtung: das Ostererwachen und das Lachen. Wie das Inger Christensen weiß und es ist: "einfach wie wenn die Sehnsucht massenhaft Wege hat und das Leiden keine"!

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