Neuerscheinung: Aus dem "Heerlager"

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Peter Hertel ist für Kritiker eines katholischen Fundamentalismus kein Unbekannter - und für das Opus Dei ein rotes Tuch: Hatte sich der frühere Redakteur beim Norddeutschen Rundfunk doch in mehreren Büchern kritisch mit dem "Werk Gottes" auseinander gesetzt. Nun legt Hertel in seinem neuen Buch "Glaubenswächter" eine Bestandsaufnahme jenes konservativen und ultrakonservativen Katholizismus vor, der vom Dokument "Dominus Iesus" bis zu den jüngsten Ökumene-Querelen in Salzburg in der katholischen Kirche des deutschen Sprachraumes spürbar ist.

Teilweise lexikalisch - von Organisationen wie "Communione e liberazione" bis zum "Zusammenschluss papsttreuer Vereinigungen", und von Personen wie Karl Graf Ballestrem bis zu Nikolaus Zwicky-Aeberhard (der Adel ist unter den Erzkonservativen stark vertreten ...) werden Namen und Richtungen aufgelistet und analysiert. Ein wichtiges Nachschlagewerk für alle, die sich im Dschungel rechtskatholischer Gruppen zurechtfinden wollen. Leider krankt die Darstellung des "Heerlagers" - so Hertels Sammelname für diese Strömungen - an der Nuancierung: So werden gesprächsfähige Konservative in einem Atemzug mit Hardlinern genannt, und manch erwähnte Gruppierung hat kirchlich wie politisch kaum Relevanz. Dennoch: Das Buch ist von großem Nutzen wie von aktueller Brisanz.

GLAUBENSWÄCHTER. Katholische Traditionalisten im deutschsprachigen Raum. Von Peter Hertel. Echter Verlag, Würzburg 2000. 216 Seiten, brosch., öS 248,-/e 18,02

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