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Kardinal Kuharic tot

Tausende Kroaten nahmen am Freitag Abschied von Kardinal Franjo Kuhari´c, dem Alterzbischof von Zagreb, der am 11. März 82-jährig verstorben war. Kuhari´c war 1970 bis 97 Erzbischof von Zagreb. Der kommunistischen Regierung des ehemaligen Jugoslawiens galt Kuhari´c als "Feind des Systems" weil er deren religionsdiskriminierende Politik offen verurteilte. Als ihn Papst Johannes Paul II. 1983 zum Kardinal ernannte, werteten dies die Machthaber in Belgrad als einen "feindlichen Akt". Während der Balkankriege war Kuhari´c ein Anwalt der Versöhnung der Religionen. KAP

Christen & Khatami

Für Österreich bedeute "der stark vom interreligiösen Dialog" geprägte Besuch des iranischen Präsidenten Mohammad Khatami (11.-13. März) eine "Ermutigung und Verpflichtung", erklärte Kardinal Christoph Schönborn. Das gelte für Staat und Kirche. Es sei sichtbar geworden, dass man eine Brückenfunktion wahrnehmen kann, wenn man feste eigene Überzeugungen hat. Es sei bemerkenswert, so Schönborn, dass im Zusammenhang eines Staatsbesuchs der interreligiösen und humanen Dimension so breiter Raum gegeben wurde. Khatami habe überzeugend dargetan, dass es für ihn keine plausible Alternative zum Dialog gibt und dass in der neuen Weltsituation "nur der Weg des wirklich Aufeinanderhörens" gangbar ist.

Sehr positiv sei gewesen, wie stark der iranische Staatschef herausgestellt habe, dass Zwang "mit dem innersten Wesen der Religion unvereinbar" ist, betonte Kardinal Schönborn. Der Wiener Erzbischof hatte bei seiner privaten Begegnung mit Khatami am 11. März das Verhältnis von Offenbarungsreligionen und Religionsfreiheit angesprochen und darauf hingewiesen, von welch entscheidender Bedeutung die Achtung vor der Wahrheitssuche des Einzelnen ist. Am 12. März hatte Bundespräsident Thomas Klestil zu einem christlich-islamischen Runden Tisch in die Wiener Hofburg geladen, an dem neben Schönborn und Khatami unter anderem auch der griechisch-orthodoxe Metropolit Michael Staikos, der armenische Erzbischof Mesrob Krikorian und Anas Schakfeh, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, teilnahmen. APA/KAP

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