„Imaginary City”, „Megapolis” und „Polis” nennt Philip Taaffe seine großformatigen Bilder, die er für den Ilauptraum der Wiener Secession konzipiert hat. Sind es zunächst Kompositionen aus horizontalen und vertikalen Streifen, wirken sie durch das vielschichtige Übereinander von Ornamenten und Farben wie Vexierbilder. Das Vokabular reicht vom Fliesenmuster aus Usbekistan bis zu einem Exlibris von Josef Hoffmann, von Eidechsen und Lilien bis zum Stacheldraht. Die Farbigkeit variiert zwischen Pastell- und Erdtönen und einer an Warhol erinnernden Palette.Im Rückgriff auf die
Die aktuelle Ausstellung im Wiener 20er Haus ist dem abgenutzten Re-griffspaar „Abstrakt/Real” gewidmet. Wer sich eine Gegenüberstellung erwartet, wird überrascht sein: Denn die gezeigten Arbeiten von 38 zeitgenössischen Künstlern zeigen Tendenzen, sind aber weder der bloßen Gegenständlichkeit noch der reinen Abstraktion verpflichtet.Vielmehr handelt es sich um eine -zum Teil ironische - Neuinterpretation „moderner” Ideen (etwa des Suprematismus von Malewitsch oder der Ready-mades von Duchamp), um formgewordene Vorschläge für eine neue Sicht der Wirklichkeit. Damit wird das
Ich pries mich glücklich, in einem Zeitalter zu leben, das mir die Kamera zur Verfügung gestellt hat.” sprach einer, der - als Maler kaum beachtet - zufälligerweise die Fotografie revolutionierte: Man Ray (1890-1976). Ihm widmet das KunstHaus Wien eine umfassende Ausstellung, die neben Fotografien auch drei seiner Filme und einige Objekte zeigt.1915 schloß Man Ray in New York Freundschaft mit Marcel Duchamp, der ihn schließlich in Paris, wohin er 1921 übersiedelte, bei den Dadaisten einführte. Dort wurde er mit offenen Armen empfangen: Jeder Intellektuelle, der etwas auf sich hielt,