Milo Dors neuen Roman „Alle meine Brüder“ zu rezensieren ist für den Kritiker, zumal wenn er den Autor von Herzen schätzt, ein schwieriges Geschäft. Dors schönes Erzählertalent, seine vorzügliche Stilbeherrschung und sein feines Sprachgefühl zeigen sich in diesem Buch in unveralteter Frische. Allerdings wird der Rezensent in dem Augenblicke verlegen, da er seinen Gesamteindruck formulieren soll.Nach gründlichem Studium der 474 Seiten langen Aufzeichnungen des Miroslav Zanovich überdie Wege und Irrwege, die dessen drei leibliche Brüder Primislav, Stefano und Hannibal beschritten