Karl Kraus, seit der Gründung der „Fackel" (1899) ihr Herausgeber, seit 1912 Bedakteur, Chef vom Dienst wird in der Ausstellung des Wiener Literarturhauses nicht nur als couragierter Kämpfer gegen die Phrasenhaftigkeit und der damit in engem Zusammenhang stehenden Doppelmoral des österreichischen Zeitungswesens oder als Schöpfer epochemachender Werke wie „Die letzten Tage der Menschheit" geehrt. Er soll vor allem als Bearbeiter von Shakespeare- und Nestroy-Stücken sowie Öffenbach-Operetten, als Kläger und Geklagter, als Förderer, kurzum in seiner ganzen Vielschichtigkeit