„Kein Denkmal gibt es hier in Babij Jar“, schrieb der sowjetische Dichter Jewgeni Jewtu-schenko, als ihm die Judenmassaker bekannt wurden, die nicht Nationalsozialisten oder dazu eingesetzte SS-Einheiten, sondern Mitglieder des ,ßundes des russischen Volkes“ an Tausenden jüdischen Menschen in den sowjetischen Republiken verübten. Babij Jar wurde auch durch Jew-tuschenkos Gedicht zu einem Sinnbild des Antisemitismus. Die in Israel lebenden jüdischen Emigranten aus der Sowjetunion können davon erzählen, wie sie Schauprozesse, Verhaftungswellen, Umsiedlungen und Behinderungen aller
Damals, vor fünfundzwanzig Jahren, war ich mit dem kleinen griechischen Schiff, dem „Pegasus“, übers Wasser gekommen, hatte mich behutsam der Küste, dem Lande genähert; allmählich, langsam war die Silhouette Haifas aus dem seidigen Frühdunst gestiegen. Und als ich damals zum ersten Mal jüdischen Boden betrat - welche Erregung, Rührung, Freude.Nun aber fiel ich, nach kurzem Flug, direkt aus dem HimmeL Besser, aus allen Himmeln. Die Wiederbegegnung mit Tel Aviv war ein Schock. Da hatte ich jahrelang ein romantisches Bild in mir herumgetragen: eine weiße Stadt, eine stille Gasse am