Kaum ein Wort hat so zündend gewirkt wie die Ankündigung der Demokratisierung der Kirche und des Ubergangs zur kollegialen Leitung. Schien sich doch hier in einem Nachziehverfahren jene Abkehr Vom feudalen und hierarchischen Prinzip zu vollziehen, das vom geduldigen Kirchenvolk nur noch mühsam ertragen wurde, von der Führungsschichte jedoch als jenes Bollwerk in Anspruch genommen zu werden schien, in das sie sich zurückziehen konnte, um die Autorität in Lehre und Leitung zu verteidigen, wo der sakrale Charakter des Priestertums die größere Gewichtigkeit vermissen ließ.Fragt man jedoch die Verteidiger der Demokratie, worin diese bestünde, so erhält man nur zu oft eine Antwort, die den Rückschluß nahe legt, daß es sich eher um Mechanismen der Demokratie handele als um das Wesen der Sache. Nicht anders ist es mit der Hervorkehrung eines Begriffes, dem das II. Vatikanum Nachdruck verliehen hat, der Kollegialität der Bischöfe. Es wäre jedoch sowohl zu wenig als auch zu viel, wollte man die Permanenz dieses Kollegiums lediglich in der Bischofssynode verwirklicht sehen