Am 31. Mai 1905 starb in Würzburg im Alter von 56 Jahren Herman Schell. Es gehört zur Tragödie des deutschen Katholizismus, daß seine stärksten und schöpferischsten theologischen Denker in ihm selbst nicht zu der Wirkung kamen, zu der sie berufen waren und sind: Meister Eckhart, Nikolaus von Cues, Möhler, Scheeben, Schell und Wittig. Eckhart, Schell und Wittig kamen auf den Index, wodurch sich ein Teil dieser Verdrängung erklärt. Ohne Auseinandersetzung mit diesen Denkern vermag jedoch die Theologie nicht aus der Sackgasse der Sterilität herauszukommen. Eben deshalb gehört die
Seit der Himmelfahrt Jesu Christi geht die Welt auf das Jüngste Gericht zu. Die Verheißung des Herrn: „Ich komme bald!“ wird nach 2000 Jahren immer schwerer verständlich, und die einzig sichere Erwartung in der Weltgeschichte droht überlebt zu werden. Die noch hoffen, sammeln sich um die eine Stimme in der Wüste: um den Papst zu Rom. Dem heiligen Petrus hat der Herr seine Kirche anvertraut — diese Gemeinschaft der Heiligen im Glauben und den sieben Sakramenten —, daß er und seine Nachfolger die Christen über diese „kleine Weile“ bis zur Verantwortung vor den letzten Richter