Mit dem 12. März 1945 trat im Wiener Burgbheater, dessen Elevinnen zumeist in der nahen Singerstraße bei einem kriegswichtigen Hemdenmacher mit Nadel und Zwirn arbeiteten, eine Ruhepause ein. In Baden bei Wien aber schritt der seinerzeitige Direktor des Hauses, Max von Millenkovich-Morold, den kommenden Ereignissen ins Jenseits voraus. Mitte März 1945 dachte in der Gaustadt niemand an Millenkovich. Die 27. Sitzung der Ratsherren am 16. März stand ganz unter dem Eindruck der soeben erlittenen Bombardements. Blaschke kondolierte zunächst summarisch den Leidtragenden und nannte zu den
Zwei Sprengkörper zerrissen hierauf die Bühne an der Fhilharmoni-kerstraße und warfen den eisernen Vorhang mitten in den Zuschauerraum. Zwei Phosphorkanister folgten und spritzten ihre Ladung von der Bühne in die nunmehr ungeschützte Weite des Hauses; die nächste Sprengbombe explodierte beim Kaisersaal.Während unten in den Kellern etwa 1000 Ballettmädchen, Sänger, Regieleute, Musiker und Maskenbildner mit ihren Angehörigen um die Not-lampen sitzen, rennen oben ein paar Beherzt zwischen den 62 Hydranten des Hauses herum und setzen die Berieselungsanlage in Bewegung. Doch nach einem