Die Diskussion über den Zölibat ist, zumal sie immer wieder neu entfacht wird, nicht nutzlos. Sie dient der Festigung des eigenen und dem Verständnis des fremden Standpunktes. Sie führt zu. einer besseren geistigen Durchdringung des Problems und damit zu einer gerechteren Beurteilung. Die Diskussion muß freilich Dialog sein, Zwiesprache mit der Bereitschaft zum Hören; und sie muß in dem Bewußtsein geführt werden, daß sie nur die Gesprächspartner, nicht aber die Kirche als 'solche verpflichtet.Der Zölibat ist, menschlich gesehen, ein Problem, darüber besteht kein Zweifel. „Es ist
Dr. Neugebauer beklagt „das Verhalten mancher katholischer Priester“ im letzten Wahlkampf, die „ihre Tätigkeit mit dem Eifer fanatischer Parteifunktionäre ausübten“. Wie es tatsächlich damit bestellt war, kann vom Verfasser nicht beurteilt, soll erwiesenen Falles aber auch nicht gutgeheißen werden. Es ist jedoch zu bedenken, daß auch der Priester freier Staatsbürger ist und alle demokratischen Grundrechte genießt und daher genauso das Recht und die Pflicht zur politischen Meinungsbildung und -äußerung besitzt wie jeder andere, ja letztere um so mehr, als er als Akademiker