Es scheint, daß Gott als Kind durch unsere Tage geht. Wie ahnungslos um das Schicksal, das so viele Menschen zu zerbrechen droht, um ihre Angst, die sie in die fröhlichsten Stunden hinein verfolgt, um die Gewalttat, die auf sie lauert um das Flüchtlingselend, das ihnen heute und morgen beschieden sein kann; wie verständnislos für die bittere Sehnsucht der Erwachsenen nach Ruhe und Geborgenheit, für ihre Qual, die sie zur Verzweiflung drängt; wie fassungslos und ohnmächtig zugleich gegenüber dem Bösen, das wild und berechnend, schlau und kalt sich seine Opfer sucht und sie hineinzerrt
Es war um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Die italienische Halbinsel hatte die Unterdrückung der Revolution von 1848 erlebt, in der zugleich um unantastbare Menschenrechte gekämpft worden war wie um Abschaffung religiöser Institutionen, die in ihrem Wesen aller Problematik von Macht und Besitz entrückt waren. Der Drang nach Freiheit glaubte einzig in den geistigen Exponenten des Liberalismus und des Laizismus seine Anwälte gefunden zu haben, und diese wieder wußten sich geschickt die Anliegen der Masse zunutze zu machen, um zu ihren antikirchlichen Zielen zu gelangen. Dazu kam,